Vatikanischen Museen
Dieses Kapitel bildet einen Überblick über die Vatikanischen Museen. Im Abschnitt Museen werden die einzelnen
Sammlungen ausführlich vorgestellt.
Die Skulpturensammlung von Papst Julius II. (1503-1513), die sich ursprünglich im sog.
"Cortile delle Statue", heute "Cortile Ottagono", befand, stellt den Kern der Vatikanischen
Museen dar. Die Päpste waren unter den ersten Herrschern, die Kunstsammlungen aus ihren
Palästen der Kultur und Publikum zur Verfügung stellten. Unter Klemens XIV. (1769-1774) und
Pius VI. (1775-1799) wurden die Kunstsammlungen in dem Publikum zugänglichen Bauten ausgestattet;
es entstanden die Museen und die Päpstlichen Galerien, die nach den beiden Päpsten Museo Pio-Clementino
benannt worden sind. Pius VII. (1800-1823) ergänzte beträchtlich die Sammlungen der klassischen Antike
mit der Gründung des Museo Chiaromonti sowie des Braccio Nuovo und erweiterte die Epigraphische
Sammlung, die sich derzeit in der Galleria Lapidaria befand.
Gregor XVI. (1831-1846) gründete das Museo Etrusco (1837) mit Funden aus Ausgrabungen im südlichen
Etrurien, die ab 1828 stattfanden; das Museo Egizio (1839) mit ägyptischen Denkmälern von Ausgrabungen
in Ägypten sowie mit Funden, die sich schon im Vatikan und im Museo Capitolino befanden; sowie das Museo
Profano Lateranense (1844) mit Statuen, Basreliefs, Mosaiken aus römischer Zeit, die keinen Platz mehr im
Papstpalast fanden. 1854 fügte Pius IX. (1846-1878) dem Museo Profano Lateranense das Museo Cristiano an,
dass antike christliche Skulpturen, insbesondere Sarkophage und Inschriften beinhaltete. Unter dem Pontifikat
des Heiligen Pius X. (1903-1914), und zwar im Jahre 1910, wurde das Lapidario Ebraico hinzugefügt. Es handelte
sich um eine Abteilung mit 137 Inschriften aus alten jüdischen Friedhöfen Roms - der größte Teil kommt aus
dem Friedhof auf der via Portuense - Geschenk der damaligen Grundbesitzer die Marchesi, Pellegrini-Quarantotti.
Diese letzten Sammlungen (Museo Gregoriano Profano, Museo Pio Cristiano und Lapidario Ebraico) wurden nach dem
Willen Johannes XXIII. (1958-1963), vom Lateranpalast in ein neues im Vatikan errichtetes Gebäude verlegt;
1970 wurden diese Kunstsammlungen wieder eröffnet.
Zu den Museen gehören auch: die Galleria degli Arazzi, mit einer Sammlung von Wandteppichen aus verschiedenen
Manufakturen aus dem XVI. und dem XVII. Jahrhundert (1623-1644); die Sala Sobieski und Sala dell'Immacolata
Concezione; die von Raffael unter Julius II. und Leo X. (1513-1521) ausgemalten Stanze und Loggia; die unter
dem Pontifikat von Nicolò V. (1447-1455) ausgemalte Cappella del Beato Angelico ; die Sixtinische Kapelle, die
nach von seinem Urheber Sixtus IV. (1471-1484) benannt worden ist; das Appartamento Borgia, die Gemächer Papst
Alexander VI. (1492-1503); die Vatikanische Pinakothek, die 1932 vom Papst Pius XI. (1922-1932) in einem
entsprechenden Gebäude am Museumseingang ausgestattet wurde; das Museo Missionario-Etnologico (Missionär-Ethnologisches
Museum), das 1926 vom Papst XI. gegründet worden ist und sich in den oberen Stockwerken des Lateranpalastes
befand; unter Johannes XXIII. wurde das oben genannte Museum in den Vatikan verlegt, wo es in dem Gebäude,
das die ehemaligen Sammlungen des Lateranpalastes enthält, wieder eröffnet worden ist. Die 1973 hinzugekommene
Collezione d‘Arte Moderna e Contemporanea ( Sammlung moderner und gegenwärtiger religiöser Kunst ) wurde von
Paul VI. (1963-1978) in dem Appartamento Borgia eingeweiht. Auch das Museo Storico (das Historische Museum)
wurde 1973 errichtet und 1987 in das Appartamento Papale des Lateranpalastes verlegt. Dieses Museum beherbergt
eine ikonographische Serie der Päpste und Andenken der Päpstlichen Militärkorps und der Päpstlichen Kapelle
und Familie, einschließlich der heute abgeschafften Ämtern, sowie Dokumentation über das nicht mehr geläufige
Zeremoniell. Im Vatikan befindet sich auch die Abteilung der Päpstlichen Kutschen und Autos. Seit Anfang 2000
werden die Besucher der Vatikanischen Museen in einer neuen geräumigen Eingangshalle empfangen, die mit
verschiedenen Kunstwerken ausgestattet worden ist. Zwei von den ausgestellten Werken sind speziell für die
Eingangshalle realisiert worden.
Eintrittskarten für die Vatikanische Museen und Sixtinische Kapelle
Die Eintrittskarte für die Vatikanische Museen und Sixtinische Kapelle berechtigt ausschließlich am Ausgabetag
zur Besichtigung der Vatikanischen Museen und der Sixtinischen Kapelle. Sie ermöglicht auch den Eintritt in das
Historische Museum und in den „Appartamento Nobile“ im Apostolischen Palast der Lateransbasilika innerhalb der
folgenden fünf Tage (einschließlich des Ausgabetags) und während deren Öffnungszeiten. Vorbestellung ist nicht
nötig. Die Eintrittskarten werden nicht zurückerstattet.
Eintritt zum vollen Preis Euro 12,00
Ermäßigter Eintritt Euro 8,00
Spezialtarif Euro 4,00
Ruhetage: Sonntags, mit Ausnahme des letzten Sonntags im Monat, wenn er nicht auf Ostern, den 29. Juni
(St. Peter und Paul), oder den 25./26. Dezember (Weihnachten oder Stephanstag/zweiter Weihnachtstag) fällt.
Andere Feiertage: 1. und 6. Januar; 11. Februar; 19. März; 27., 28. März (Ostern - Ostermontag) 1., 5. (Christi Himmelfahrt);
26. Mai (Fronleichnam); 29 Juni; 14.-15. August; 1. November; 8. Dezember (Fest der Unbefleckten Empfängnis); 25.-26. Dezember.
Die geschlossenen Museumsabteilungen werden am Eingang angegeben. Der Zugang zu den Museen wir nur anständig
gekleideten Besuchern gestattet.
aus: http://mv.vatican.va/6_DE/pages/MV_Home.html [Stand 08/2005]
back