Die Stadtmauern
Der zweite etruskische König Servius Tullius soll die ca. 1500m lange 
Mura Serviane in Auftrag gegeben haben. Tacitus berichtet, dass bis zu zehntausend 
Personen innerhalb der Mauern lebten. Nach dem Einfall der Gallier wurde die Mauer 
unter Verwendung von altem Baumaterial (Mauerreste, Ruinenteile, Bauschutt, usw.) 
um 390 v.Chr. saniert und erweitert. Alle sieben Hügel wurden mit einbezogen und 
die Wegführung folgte den Besiedlungsstrukturen. Es wurde versucht, 
Gebäude zu schützen und Angreifern bewusst keinen Einblick in die Stadt zu gewähren. 
Bei den heute noch erhaltenen Resten nahe Termini kann man die Bauart dieser 
Mauer erkennen. Im Läufer-Binder-System wurden ca. 50cm hohe Tuftsteinblöcke angeordnet. 
Die Mauer erreichte eine Höhe von 10m und war in Teilen bis zu 4m stark. Mit einer 
Länge von ca. 11km wurde eine Fläche von 426ha eingeschlossen. Die Mauer wurde bis 
in augustinische Zeit saniert, in Folge jedoch in einigen Abschnitten abgerissen.
Quelle: privat, 2006
Als im 3. Jahrhundert die Bedrohung durch die Goten stieg, begannen die Römer 271 mit dem 
Neubau der Mauer. Die aurelianische Stadtmauer wurde unter Konsul 
Probus (276-282) fertiggestellt. Erneut spielten taktische Gesichtspunkte eine große 
Rolle bei der Errichtung. Alle sieben Hügel und wichtige Bauwerke wurden einbezogen, 
bestehende Gebäude, wie die Bögen der Aqua Claudia, das Prätorianerlager und die 
Cestiuspyramide, bildeten Teile der Mauer. Mit einer Gesamtlänge von 18,84km entstand 
ein Bollwerk mit 6m Höhe und einer fast durchgängigen Breite von 3,5m. Alle 100 römische 
Fuß (29,6m) wurde ein Turm errichtet. Dieses engmaschige Bewachungsnetz erhielt somit 
383 Wachposten. An 18 Stellen regelten Stadttore den Einlass für die 1 000 000 Einwohner 
der Stadt. Die rasche Fertigstellung der Mauer führte zur mangelhaften Bauausführung. 
Deshalb mussten häufig Ausbesserungsarbeiten erfolgen. Im Jahr 401/402 wurde die Mauer 
durch Konsul Honorius wehrhafter. Sie wurde ums Doppelte erhöht, ein geschlossener 
Wehrgang errichtet, die Türme wurden aufgestockt, die Engelsburg eingebunden und 
einige Tore wurden zugemauert.
Diese Wehranlage blieb über das Mittelalter hinaus der wichtigste Schutzfaktor für 
die Ewige Stadt. Erst mit dem Vorstoß der Truppen von König Vittorio Emanuele II. 
im Zuge der Reichseinigung büßte die Mauer ihre Schutzfunktion ein. Bis heute kann 
man an vielen Stellen in der Stadt gut erhaltene Mauerreste und Stadttore besichtigen. 
Einen besonderen Eindruck von der Wehrhaftigkeit erhält man am Stadttor bei der Via 
Appia Antica.
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