Das Pantheon



M AGRIPPA L F COS TERTIVM FECIT Marcus Agrippa, Sohn des Lucius, hat, als er zum dritten Mal Konsul war, diesen Tempel erbauen lassen.
Giebelinschrift


Romae instauravit Pantheum, saepta, basilicam Neptuni, sacras aedes plurimas, forum Augusti, lavacrum Agrippae, eaque omnia propriss auctorum nominibus consecravit. In Rom restaurierte Hadrian das Pantheon, das Wahllokal, die Basilika des Neptun, sehr viele Tempel, das Augustusforum, die Thermen des Agrippa, und weihte all dies unter den jeweiligen Namen der Gründer ein.
Historia Augusta (4./5. Jahrhundert n. Chr.)


Dieser Tempel wurde 27 v. Chr. von Agrippina im Auftrag des Augustus erbaut. Er wurde allen Göttern (Apollon, Jupiter, Mars, Merkur, Neptun, Saturn und Venus) geweiht. Kaiser Hadrian renovierte den Bau nach Bränden und Verfall im 2. Jh. nach Chr.. Papst Urban II. (aus dem Hause Barberini) plünderte, neben anderen, die wertvolle Kassettendecke für die Ausgestaltung von St. Peter und den Guss von Kanonen für die Engelsburg. Hier ruhen auch die Wurzeln des römischen Sprichwortes "Was die Barbaren nicht zerstörten, holten die Barberini nach".

Man betritt das Pantheon von der Piazza della Rotonda aus. Der Rundtempel mit dem mächtigen Säulenvorbau und der freitragenden Kuppel stellt bis in die Neuzeit ein architektonisches Meisterwerk dar. Wie man im Aufriss erkennen kann, entspricht der Kuppeldurchmesser mit 43,30 Metern auch der Innenhöhe des Gebäudes. Die Kuppel wird am oberen Ende durch eine große Öffnung unterbrochen. Durch diese tritt stimmungsvolles Licht in die Kirche. Die Kassettendecke war einst mit vergoldeter Bronze ausgeschmückt. Im Marmorboden sind die Markierungen für eine Sonnenuhr noch erkennbar.

In den Nischen sind der 1. König Italiens nach der Reichseinigung, Vittorio Emanuele II (gestorben 1878), und sein Nachfolger, König Umberto I. (ermordet 1900), bestattet. Nebenan findet sich das Grab des Künstlers Raffael (gestorben 1520).


Grundriss des Pantheon, 1 Vorbau, 2 Hauptportal, 3 Cella.
aus: Brinke, Margit / Kränzle, Peter, Rom. Ein archäologischer Führer, Reclam Verlag, Stuttgart 2002, Seite 149.



Aufriss des Pantheon.
aus: Brinke, Margit / Kränzle, Peter, Rom. Ein archäologischer Führer, Reclam Verlag, Stuttgart 2002, Seite 149.



Ein Blick von außen auf das Pantheon von Santa Maria sopra Minerva kommend.
Quelle: privat 2006



Das Innere des Pantheon.
Quelle: privat 2006



Das Grabmal von Vittorio Emanuele II.
Quelle: privat 2006



Eine Wache vor dem Grab von Vittorio Emanuele II.
Quelle: privat 2006



Grabmal von Umberto I.
Quelle: privat 2006



Grabmal des Raffael.
Quelle: privat 2006


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