Anton Maria de Waal - Zur Person



Anton Maria de Waal wurde am 5. Mai 1837 als Sohn eines Kaufmannes und Fabrikanten in Emmerich am Niederrhein geboren. Er wurde 1862 zum Priester geweiht, lehrte am bischöflichen Kolleg in Gaesdonck und ging 1868 nach Rom. Dort wurde er 1873 zum Rektor der Erzbruderschaft ernannt.

Als Rektor der Erzbruderschaft war er maßgeblich an der Reform der Statuten und der Gründung des Priester-Kollegs beteiligt. Er förderte die Gründung der christlich-archäologischen und kirchengeschichtlichen Fachbibliothek.

Mit Studierenden des Priester-Kollegs trug er eine Sammlung christlicher Altertümer zusammen. Er gründete die Zeitschriften "Römische Quartalsschrift", "Oriens Christianus" und das "Collegium Cultorum Martyrum".

De Waal widmete sich der Seelsorge und Caritas. Im besonderen galt seine Fürsorge deutschsprachigen Pilgern und Wandergesellen, Dienstmädchen, Matrosen und deren Familien. Er gründete Heime und Pilgerstationen, welche er unter Leitung deutscher Schwestern stellte.

1875 wurde De Waal päpstlicher Geheimkämmerer und 1900 Apostolischer Pronotar.

Anlässlich des goldenen Priesterjubiläums wurde ihm ein von Rodolfo Zaccagnini geschaffenes Denkmal in der Bruderschaftskirche errichtet.

De Waal starb am 23. Februar 1917 in Rom und wurde auf dem Campo Santo Teutonico beigesetzt.


Grabplatte von Anton Maria de Waal auf dem Campo Santo.
Quelle: pivat 2006




Der Rompilger - Wegweiser zu den wichtigsten Heiligthümern und Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt von Anton de Waal (1888) Seite 298 ff



Tagesplan für einen fünftägigen Besuch der ewigen Stadt.

Es ist zu beachten, dass mit Ausschluss der 7 Hauptkirchen alle übrigen von 12-3 1/2 geschlossen sind. Die vatikanischen Sammlungen sind Samstags und an allen Sonn- und Feiertagen geschlossen und ebenso, wenn der Papst feierliche Funktionen im Vatikan vornimmt, wie Consistorien und heilige Messe in der Sixtina. Hiernach, sowie nach der Witterung, und nach etwa einfallenden hohen Festen wird sich der Pilger in der Reihenfolge die notwendigen Umstellungen machen müssen. - Die Kaiserpaläste auf dem Palatin und das Museo Kircheriano können an Sonntagen unentgeltlich besucht werden. - Die permessi oder Erlaubnisscheine für die Kuppel und die Mosaikfabrik erhält man in der Straße beim deutschen Campo santo hinter den Colonaden, Nr. 8; die für die sixtinische Kapelle, die Loggien u.s.w. erfrage man bei der Schweizergarde am Haupttor des Vatikan nach dem Petersplatze (von 9 Uhr an) - Da die Kutscher für die Fahrten vor die Tore an keine Taxe gebunden sind, so handle man bei solchen Ausflügen vorher über den Preis für die Stunde. Für eine und für zwei Personen 2 Lire, wobei die Viertelstunde abgerechnet wird. Man erkundige sich, in welcher größeren Kirche das 40 Stundengebet (die Quarant'ore) stattfindet, um sie bei eintretender Dunkelheit im Glanze der vollen Beleuchtung zu besuchen.

1. Tag Morgens.
St. Peter (Kuppel; Campo santo dei Tedeschi, um die ganze Peterskirche herum, beim Posten der Schweizergarde links durch den Torbogen (rechts die Gala-Carossen des Papstes) zum Eingange in die vatikanische Bibliothek, in die Galeria dei candelabri und die Sala degli arazzi. (Kein permesso erforderlich.) Zurück auf den Petersplatz, durch die Colonaden rechts nach St. Onofrio.


Petersplatz und Petersdom; aus: Der Rompilger - Wegweiser zu den wichtigsten Heiligthümern und Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt von Anton de Waal (1888), Seite 34.

Nachmittags.
S. Cäcilia, S. Maria in Trastevere, S. Pietro in Montorio, Villa Corsini. (Sonnenuntergang!)

2. Tag Morgens.
Foro Trajano, San Clemente, S. Giovanni in Laterano, mit dem christlichen Museum in anstoßenden Palaste und der heiligen Treppe (Scala santa) hinter demselben; zurück zum Colloseum, Forum, mamertinischen Gefängnisse (carcere Mamertino) und zum Capitol hinauf nach Ara Celi.
Nachmittags.
Sankt Paul (Tramways von Piazza Montanara). Um den Kirchturm zu Fuss in einer halben Stunde nach Tre fontane. (Manchmal ist bei St. Paul eine Droschke zu haben.) Muss man auf Tre fontane verzichten, so kehre man im Tramway zurück und fahre mit dem Omnibus nach Piazza di Spagna; S. Andrea delle fratte, Trinità ai Monti, Pincio; S. Maria del Popolo.

3. Tag Morgens.
S. Pietro in Vincoli, S. Prudenziana, (nur sehr früh offen), S. Maria Maggiore, S. Prassede, Sankt Alfonso); S. Maria degli Angeli, (S. Maria della Vittoria, S. Susanna, S. Bernardo), S. Andrea al Quirinale, mit Zimmer des hl. Stanislaus Kostka (Palast des Quirinal; Palazzo di Venezia.) Museo Kircheriano.


S. Maria Maggiore; aus: Der Rompilger - Wegweiser zu den wichtigsten Heiligthümern und Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt von Anton de Waal (1888), Seite 78.

Nachmittags.
Katakomben von San Calisto vor Porta San Sebastiano. (Man handle vorher mit dem Kutscher wegen des Preises für die Stunde. - Wegen der Führung wende man sich an die Geistlichen im deutschen Campo santo und bitte, sich ihnen bei einem Besuche der Katakomben anschließen zu dürfen. Sollten die Herren verhindert sein, so findet man bei San Callisto auch einen deutsch sprechenden Trappisten-Bruder, der sich hinlänglich auskennt. Man nehme kleine Wachskerzen (nicht Stearinkerzen) mit.)

4. Tag Morgens.
S. Ignazio mit Zimmer des hl. Alysius, Vatikan (bei hellem Wetter zu Besuchen; um 9 Uhr geöffnet).
Nachmittags.
Kaiserpaläste auf dem Palatin (bei klarem Himmel). Man verlasse sie wieder auf der Seite des Forum's, durch die Bögen des Titus und Constantin nach S. Giovanni e Paolo; S. Stefano rotondo; oder man kehre nach dem Eingang zurück und besuche den Aventin: S. Sabina, S. Alessio.

5. Tag Morgens.
Il Gesú, Zimmer des hl. Ignatius; S. Maria sopra Minerva; Pantheon; Navonaplatz (S. Agnese); S. Agostino; (S. Apollinare); S. Maria dell' Anima; Chiesa nuova.
Nachmittags.
(Wo die Via del Quirinale in die Via Nazionale mündet, unweit der Piazza di Venezia, fährt ein Omnibus durch die Porta Pia nach:) S. Agnese fouri le mura; S. Constanza. (Zurück durch das Tor; hinter dem Riesenpalast des Ministerio delle finanze, dem Mittelbau gegenüber, führt eine gerade Straße nach Porta San Lorenzo): San Lorenzo fuori le mura; nebenan Eingang zum Gottesacker.


San Agnes fuori le mura; aus: Der Rompilger - Wegweiser zu den wichtigsten Heiligthümern und Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt von Anton de Waal (1888), Seite 223.


Einband von "Der Rompilger - Wegweiser zu den wichtigsten Heiligthümern und Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt von Anton de Waal (1888)"

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