Die Pilger- und Wallfahrtskirche San Lorenzo fuori le mura



Die zu den sieben Pilgerkirchen zählende Basilika S. Lorenzo gehört aufgrund ihres hohen Alters zu den ranghöchsten frühchristlichen Monumenten Roms. Ihr langes Bestehen ist geprägt von einer komplexen Baugeschichte, welche sich dem Besucher schon beim ersten Blick in das Kircheninnere offenbart.

Der Vorgängerbau, von welchem nichts mehr erhalten ist, stammte aus dem 4. Jahrhundert und soll auf Konstantin den Großen zurückgehen. Aufgrund des starken Verfalls ordnete Papst Pelagius II. (579-590) im Jahr 578 einen Umbau an. Es wurde eine 3-schiffige Basilika, sowie ein breites Querhaus errichtet. Dieser Bau ist zu Teilen im heutigen Chor und Altarraum erhalten.

Seit dem 5. Jahrhundert schloss sich an S. Lorenzo eine Marienkirche an. Unter Papst Honorius III. (1216-1227) wurden jedoch die Apsiden beider Kirchen abgetragen und eine Verbindung gemauert, so dass die Marienkirche heute das Langhaus der Basilika bildet. Die dadurch entstandene geknickte Achse lässt den Doppelkirchencharakter immer noch erkennen.

Das Innere von S. Lorenzo ist prachtvoll ausgestattet. Hervorzuheben sind die 22 antiken Säulen des Mittelschiffes, das aus dem 6. Jahrhundert stammende Mosaik, der in Cosmatentechnik gearbeitete marmorne Fußboden sowie das im selben Stil gefertigte Ziborium. Die barocken Ergänzungen wurden im 19. Jahrhundert entfernt, um den frühchristlichen Charakter der Basilika zu bewahren.

Die Basilika ist zudem die einzige Kirche in Rom welche im zweiten Weltkrieg durch einen Bombenangriff zerstört wurde. Dieser galt dem benachbarten Güterbahnhof. Der Wiederaufbau erfolgte zwischen 1945 und 1949.

Heute ist S. Lorenzo die Konventskirche der Kappuziner sowie Basilica minor.
Adresse Piazzale del Verano


aus: P. Bramböck, Rom und seine Geschichte, Prisma Verlag, Gütersloh 1987, Abb. 36.


aus: G. und F. Lanzi, Wege nach Rom, Belser Verlag, Stuttgart 2000, Farbabb. 82.

back