Pius IX.

Giovanni Maria Graf Mastai-Ferretti wurde am 13.5.1792 in Senigallia (Mark Ancona) geboren und 1819 in Rom zum Priester geweiht. 1823 bis 1825 nahm er an einer päpstlichen Gesandtschaft in Süamerika teil. Die weitere Laufbahn führte den Grafen 1827 auf den erzbischöflichen Stuhl von Spoleto, 1832 auf den bischöflichen von Imola; in beiden Kirchenämtern gewann er die Sympathien liberaler Kreise und das Misstrauen konservativer. 1846 wurde er nach nur zweitägiger Konklave zum Nachfolger Gregors XVI. gewählt; sein Pontifikat wurde mit nahezu 32 Jahren das bisher längste der Geschichte. Während des Risorgimento geriet er in zunehmenden Konflikt mit der italienischen Nationalbewegung, da er auf der Bewahrung des Kirchenstaats beharrte. Nach dessen Ende sah er sich seit 1870 als der 'Gefangene im Vatikan'. 1854 verkündete Pius IX. das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis Mariens, 1870, während des I. Vatikanischen Konzils, das von der päpstlichen Unfehlbarkeit. Papst Johannes Paul II. hat 'Pio nono' im Jahr 2000 selig gesprochen.

Quelle: Geschichte, Ausgabe 8/2005, Seite 22.