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ZUR PERSON - Vision
Ziel dieser Webseite und der Promotion soll es sein, einer historisch interessierten Gruppe junger und älterer
Menschen einen Einblick in das Phänomen der Pilgerfahrt und der damit verbundenen Raumvorstellung im Mittelalter
zu geben.
Darüber hinaus sollen wissenschaftliche Inhalte zur Historie sowie der Forschung zur Raumwahrnehmung und -erfassung
an einem der zentralen religiösen Orte der europäischen Geschichte dargestellt werden. Die zahlreichen Fakten und
Abbildungen aus modernen und antiquarischen Quellen sollen zudem einen Eindruck von der Veränderung der Betrachtungsweise
ein und des selben Phänomens innerhalb der vergangenen Jahrhunderte geben.
Ein wissenschaftlicher Diskurs über die einzelnen Theorien kann bei reger Beteiligung an dieser Stelle ebenso geführt werden,
wie die Einbindung von weiterführenden Veröffentlichungen und Beiträgen auf Wunsch des Verfassers.
Für historisch interessierte Romreisende soll diese Seite als Hilfestellung und Orientierung dienen, um
vorbereitend die Stadt zu erfahren. Die Fakten zu den einzelnen Themengebieten bergen zudem die Möglichkeit,
die realen Eindrücke vor Ort besser erschließen zu können bzw. bisher Unbeachtetes neu zu entdecken.
Nicht zuletzt sei an die Vielzahl von suchenden Schülern und Studenten gedacht, welche mit dem angebotenen Material
ihre Vorträge, Referate und Hausaufgaben bereichern wollen. Jedoch sei Ihnen mitgeteilt, dass trotz der umfangreichen
Materialsammlung auch ein Blick in das Impressum und die Nutzungsbedingungen notwendig ist. Die Bücherliste kann weiterhelfen
bzw. ist aufgrund der Erfahrung für ein wirklich gutes Referat unabdingbar. Wer dennoch Teile der Webseite nutzen will, melde
sich unter schoenfeld@rompilger.de.
ZUR PERSON - Examen
Die Examensarbeit ist überschrieben mit dem Titel ¨Rom im Spiegel des Codex Einsidlensis -
Romerleben aus der Sicht frühmittelalterlicher Pilger¨. Sie wurde im Sommersemester 2003
Herrn Prof. Dr. Gerhard Dohrn-van Rossum im Rahmen der Abschlussprüfung vorgelegt.
Das Thema legt einen Grundstein für die Betrachtungen der Promotion. Gefördert von
persönlichen Erfahrungen in Rom und einer eingehenden wissenschaftlichen Recherche für die Arbeit
in deutschen Bibliotheken entstand der Gedanke zur umfassenden Bearbeitung eines interdisziplinären
Phänomens am Beispiel eines der bedeutensten religiösen europäischen Zentren des Mittelalters, der Stadt Rom.
Expose zur Examensarbeit (pdf)PROMOTION - Exposé
Die Dissertation steht unter dem Titel ¨Raum in Zeit. Untersuchungen zu frühmittelalterlichen
Formen der Raumwahrnehmung¨ und wird von Herrn Prof. Dr. Dohrn-van
Rossum, Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters an der Technischen Universität
Chemnitz, betreut.
Das Ziel der geplanten Arbeit soll es sein, die frühmittelalterlichen Formen der Raumerfassung
und die Wahrnehmung unterschiedlicher historischer Zustände am Beispiel
der Pilgerwege der Stadt Rom zu untersuchen. Der Zeitraum der Betrachtung wird das
7.-13. Jahrhundert sein.
Für Rom, welches durch seine herausragende Bedeutung als Zentrum der Christenheit
den Schwerpunkt der Untersuchung bilden soll, ist das Phänomen der Pilgerfahrt mit all
seinen Aspekten dokumentierbar.
Durch die zahlreich erhaltenen Dokumente und Zeugnisse kann eine Rekonstruktion der
Beweggründe der Pilger, ihre Art der Fortbewegung, ihre Stationen, sakral wie profan,
und die damit verbundenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen im
Umfeld der Pilgerbewegung erfolgen. Wichtige Aspekte der Betrachtungen können zeitgenössische
Pilgerführer durch die Auswahl und Art der beschriebenen Stationen und
Wege liefern.
In Vorbereitung der Untersuchungen der mittelalterlichen Pilgerführer werden moderne
wahrnehmungspsychologische Theorien analysiert und für die Raumwahrnehmung relevante Konzepte
bzw. Thesen selektiert. Eine phänomenologische Betrachtung der Raumwahrnehmung und -erfassung
wird sich im Anschluss mit den allgemein möglichen Gegen-
ständen der Wahrnehmung und deren Formen befassen. Die Signifikanz der modernen
Theorien für den Untersuchungszeitraum und -gegenstand soll in Folge durch die Gegenüberstellung
von möglicher, modern erwarteter und historisch dokumentierter Wahrnehmung aufgezeigt werden.
Die erwarteten Divergenzen im Wahrnehmungsvermögen, der Raumvorstellung bzw.
dem Raumkonzept sollen im Anschluss durch die Analyse der Dokumentation des erfassten städtischen
Raumes, dessen Bestandteile und deren Gliederung aufgezeigt
werden. Jene Analyse soll die Grundlage für den zu untersuchenden Zeitraum eine
Darstellung der angenommenen Entwicklung in der menschlichen Wahrnehmung und
Raumerfassung bilden.
PROMOTION - Stipendium
Derzeit liegt kein Stipendiumsantrag vor und das Promotionsvorhaben wird ausschließlich privat finanziert.
Für die Aufenthalte in Rom wird versucht eine immaterielle Unterstützung durch verschiedene Einrichtungen
zu erlangen.
Ziel der Vorort-Recherche soll die Materialsammlung, der Kontakt mit führenden
Wissenschaftler, die Aufarbeitung neuerer und neuester Erkenntnisse der Ausgrabungen
und die Entwicklung eines räumlichen Verständnisses der Stadt, insbesondere des
Pilgerwegsystems mit den angrenzenden historischen bzw. Sakral- und Profanbauten, sein. Darüber
hinaus sind in den Bibliotheken und Instituten vor Ort Quellen und weiterführende Literatur zu
erfassen und zu bearbeiten.
PROMOTION - Forschungsstand
Die bisherige mediävistische Forschung hat gezeigt, dass die Pilgerfahrt als eine der
bedeutensten religiösen und sozialen Erscheinungen des Mittelalters zu bewerten ist.
Dieses ´fromme Unterwegssein´ zu einem Ort besonderer Heilsvermittlung war ein
Grundmuster der menschlichen Existenz in Bezug auf die mittelalterliche Frömmigkeit
und die Mentalität der Christen. Neben den allgemeinen Betrachtungen zum
Thema Pilger und Pilgerwesen der älteren und jüngeren Forschung finden sich zahlreiche
Veröffentlichungen jüngeren Datums zu den einzelnen Aspekten der Pilgerfahrt und
speziell zur Romwallfahrt Diese neueren Erkenntnisse liefern wertvolle Einblicke in
das Alltagsleben sowie in das soziale Gefüge, innerhalb dessen sich die Pilger bewegten.
Anhand der dokumentierten Gegenstände in den Pilgerführern selbst und im Anschluss
an deren Formen lässt sich die Raumwahrnehmung und -erfassung in verschiedene Leitfragen gliedern.
Was nahmen die Pilger in Rom wahr? Hierüber geben die seit dem frühen Mittelalter
überlieferten Pilgerführer klare Auskünfte. Genannt seinen der Codex Einsidlensis, die
Notitia Ecclesiarum Urbis Romae, das De Locis Sanctis, die Mirabilia Romae und die
Indulgentiae ecclesiarum urbis Romae. Daneben existiert eine reiche Sekundärliteratur
zur Bau- und Topographiegeschichte Roms.
In der Forschung nicht ausführlich betrachtet und stets kontrovers diskutiert wird die
Frage nach dem ´Wie´, d.h. die komplexe Thematik der Wahrnehmung von Gegenständen
und die Orientierung im städtischen Raum.
Die moderne Vorstellung vom städtischen Raum beruht auf dem Konzept der abbildenden
Kartographie. Der allgemeine Gebrauch von Karten zur Orientierung im Raum gilt als
normiertes gesellschaftliches Phänomen. Wendet man diese Vorstellung auf das Frühmittelalter am Beispiel
der Stadt Rom an, so muss der Frage der Existenz zeitgenössischer
Karten nachgegangen werden. Der aktuelle wissenschaftliche Diskurs wird derzeit von
zwei Positionen bestimmt. Zum einen wird der Standpunkt vertreten, dass in karolingischer
Zeit Stadtpläne von Rom den schriftlichen Beschreibungen beigefügt waren, jedoch
durch die Jahrhunderte verlorengingen. Als Unterstützung für jene Theorie kann die
rekonstruierte Karte auf Grundlage des Codex Einsidlensis von Hülsen (Hülsen, Christian,
La pianta di Roma dell´Anonimo Einsidlense, Dissertazioni della Pontificia Accademia
Romana di Archeologia Serie II, Tomo IX, 109, Seite 379-424.) und Lanciani (Lanciani,
Rudolfo, L´itinerario di Einsiedeln e l´ordine di Benedetto Canonico, Monumenti antichi I,
Roma 1891, Seite 437-552.) angeführt werden. Diese und auch die weitere These, dass Bild
und Text stets zusammen eine Einheit bilden, wie von von den Brincken
(von den Brincken, Anna-Dorothee, Descriptio Terrarum - Zur Repräsentation von bewohntem
Raum im späteren Mittelalter, in: Raumerfassung und Raumbewusstsein im
späteren Mittelalter (12.-15.Jahrhundert), Protokoll Nr.347 über die Arbeitstagung auf
der Insel Reichenau, Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte, Konstanz
1995, Seite 2-4.) vertreten, beruhen auf der Annahme, dass das räumlich-perspektivische
Vorstellungsvermögen existierte und angewandt wurde.
Gegner dieser Position führen das Ermangeln einer an Quellen nachweisbaren Tradition
einer Stadtkarte Roms für den Zeitraum zwischen den Gotenkriegen über Karl den
Großen bis ins 12. Jahrhundert an. So kann zwischen der in Fragmenten erhaltenen
severischen Forma Urbis aus den Jahren 203 bis 208, einer in Marmortafeln gravierten
Darstellung der Stadt Rom und den hochmittelalterlichen Stadtplänen in Codices des
13. und 14. Jahrhunderts keine Quelle dieser Qualität belegt werden. Die Befürworter
dieser Theorie der Orientierung im Raum entwerfen daher ein Wahrnehmungskonzept
der ´routes´ - Menschen gliedern demzufolge ihre Umgebung durch Wege, beschreiben
diese dadurch und entwickeln eine dem entsprechende Vorstellung. Die Wege wiederum
werden durch ´landmarks´ gegliedert. Dadurch wurden allgemeingültige Stationen eingerichtet,
welche eine Bewertung der Tradierung der Wege in den Führern durch den
Pilger selbst ermöglichte. Diese Theorie wurde von Brodersen (Brodersen, Kai, Terra
Cognita. Studien zur römischen Raumerfassung, Hildesheim 1995.) bereits für den Zeitraum
der römischen Antike dargestellt. Untersuchungen für das Frühmittelalter, welches
m.E. eine Entwicklung vom ´routes´-Denken hin zu einer räumlich-perspektivischen Wahrnehmung
bildet liegen noch nicht vor.
PROMOTION - Arbeitsplan
Vorbemerkung: In Vorbereitung der Promotion wurden Seminare zur Religiosität im Mittelalter sowie zum Pilgerwesen besucht. Dieses allgemeine Wissen wurde durch
intensive Materialsammlung in deutschen Bibliotheken, sowie der Erstellung einer umfangreichen privaten Handbibliothek vertieft. Kontakte zu einschlägigen Wissenschaftlern,
Institutionen und Behörden, welche für die Materialsammlung bzw. Bewertung des allgemeinen Wissenschaftsdiskurses von Bedeutung sind, werden vorbereitet.
Projektierte Dauer: 2 Jahre
1. Quartal:
Erarbeitung der psychologischen Wahrnehmungskonzepte im Gespräch mit auf diesem Gebiet forschenden Wissenschaftlern; Auswertung der gewonnenen
Erkenntnisse; phänomenlogische Betrachtung zur Beschreibung der allgemein möglichen Wahrnehmung, zur Vorbereitung und Eingliederung der Quellen und modernen Wahrnehmungstheorien.
2. Quartal:
Sichtung des in Deutschland zugänglichen Materials, v.a. der Quelleneditionen und Sekundärliteratur; Forschungsaufenthalt in München (Bayerische Staatsbibliothek,
Zentralinstitut für Kunstgeschichte) und Berlin (Staatsbibliothek zu Berlin), geplant je 2 Wochen; Vertiefung der Quellenlage durch Kontakte mit kirchlichen Institutionen
z.B. Kloster St. Gallen und Einsiedeln.
3. Quartal:
Auswertung des Quellenmaterials und vergleichende Analyse der frühmittelalterlichen Pilgerführer; Entwicklung eines vorläufigen Modells für die frühmittelalterliche
Wahrnehmung; Vorbereitung und Vertiefung der Kontakte zu italienischen Behörden, Institutionen und Wissenschaftlern; Vorbereitung des Forschungsaufenthaltes in Rom.
4. Quartal:
Forschungsaufenthalt in Rom: Sichtung und Auswertung der Bibliotheksbestände zur spätantiken und frühmittelalterlichen Topographie und Urbanistik; persönlicher
Diskurs über das entwickelte Raumkonzept mit in Rom ansässigen Wissenschaftlern und Instituten (Deutsches Historisches Institut, Deutsches Archäologische Institut,
Pontificio Istituto di Archeologia Cristiana und andere); persönliche Autopsie der aktuellen archäologischen Arbeitsstätten, geplant ca. 8-10 Wochen.
5. Quartal:
Auswertung des in Rom gesammelten Materials; Vergleich der Ergebnisse mit dem theoretischen Modell; Vorbereitung der modern-historischen Karte, Aufbereitung
und Digitalisierung der gewonnen Daten (Kartenmaterial, Foto- und Videoaufnahmen, historisch gesicherte Daten) für die elektronische Karte und Datenbank.
6. Quartal:
Zusammenführung der Ergebnisse; Verknüpfung des digitalen Materials für den Pilgerführer; Erstellung der modern-historischen Karte.
7. Quartal:
Abfassung der Arbeit; Erstellung einer kommentierten Internet- und Printversion des Pilgerführers.
8. Quartal:
Abfassung der Arbeit; Zeit für Korrekturen/Änderungen; Überprüfung der Richtigkeit der Argumentation; zeitliche Reserve.
PROMOTION - Methoden & Quellen
Der komplexe Sachverhalt wird durch acht Leitfragen gegliedert, welche die Teilaufgaben
und Teilgebiete der komplexen interdisziplinären Aufgabenstellung umreißen.
Der erste Fragenkomplex befasst sich mit der Raumwahrnehmung und Raumerfassung.
Zu beachten sind hierbei die psychologischen Grundlagen der Wahrnehmung, welche in
Gesprächen mit den jeweiligen Fachgelehrten zu erarbeiten sind. Auch die Ausbildung
eines Raumverständnisses, repräsentiert durch die historisch-theologische Bedeutungszuweisung
von Räumen soll untersucht werden. In diesem Zusammenhang ist der Wandel
dieser Zuweisung unter der christlichen Perspektive, respektive der Perspektive der
Pilger herauszuheben.
Der zweite Komplex behandelt eine phänomenologische Betrachtung zur Beschreibung
und Kritik der Quellen. Als vorläufige Quellenarten werden Texte, Inschriften und Sachzeugnisse
angenommen. Die Frage nach der Entstehung, die Veränderung der Darstellung durch die veränderte
Intention des Schreibers, die Frage nach der Rezeption durch
die Pilger und die Kriterien der Wegewahl sollen hierbei im Vordergrund stehen.
An dritter Stelle wird die Frage nach den Gegenständen der Wahrnehmung gestellt.
Dazu muss zunächst eine Übersicht über den Bau- und Erhaltungszustand der Stadt
Rom im untersuchten Zeitraum erstellt werden, wozu eine Recherche vor Ort notwendig
sein wird. Daran schließen sich die Wahrnehmungsgegenstände in der Klassifikation als
christliche Monumente, heidnische Monumente sowie Profanbauten an.
Den Gruppen der Wahrnehmenden wird in Punkt vier Rechnung getragen, in dem die
Wahrnehmung der Stadtfremden der Wahrnehmung der Stadtbewohner gegenübergestellt wird.
In engen Zusammenhang mit dem vorangegangenen Aspekt steht der fünfte Komplex,
in welchem die Arten der Wahrnehmung betrachtet werden sollen. Hierbei werden direkte
(vor Ort) und indirekte Wahrnehmung (Rezeption anderer Quellen) verglichen. Dabei
sollen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede innerhalb der genannten Gruppen herausgearbeitet
werden. Interessant ist ebenfalls, wie sich die Gegensätzlichkeit zwischen dem gewohnten
Anblick einerseits und dem ehrfürchtigen Erstaunen des ersten Erblickens
andererseits bei beiden Gruppen verhält.
Den temporalen Aspekten der Beobachtung soll im sechsten Punkt nachgegangen werden.
Der chronologische Ablauf, die stationsorientierte oder die zielorientierte Darstellung
werden hierbei erläutert und verglichen.
Im siebenten Punkt werden die verschiedenen Auswahlkriterien der Wege betrachtet:
die leidensorientierte Wegewahl, die verehrungsorientierte Wahl, eine persönlich
motivierte Wahl, die ‚touristische' Attraktivität sowie eine zufällige Wahl werden an
dieser Stelle einander gegenüber gestellt.
Mit der Darstellung der Wege, durch die sich die Raumwahrnehmung und das Raumbewusstsein
graphisch festhalten lässt, wird sich der abschließende Punkt beschäftigen.
In diesem sollen vor allem die räumliche und zeitliche Beziehung der Stationen sichtbar
gemacht werden. Die Darstellung von nah-fern, die Kenntnis des Maßstabes und der
Perspektive sowie die Rolle von ‚landmarks' sollen hierbei näher betrachtet werden.
Das Quellenmaterial, auf welches sich die Untersuchung im wesentlichen stützen soll,
setzt sich aus verschiedenen Kategorien zusammen.
Die erste Kategorie besteht aus den schriftlichen Quellen und der Sekundärliteratur,
welche sich zusammensetzen aus dem Codex Einsidlensis und benachbarten Quellen
(dem Liber Pontificalis, der Notitia Ecclesiarum Urbis Romae, dem De Locis Sanctis
Martyrum, den Mirabilia Romae und den Indulgentiae ecclesiarum urbis Romae) sowie
der Topographieliteratur zum spätantiken und frühmittelalterlichen Rom.
Die zweite Kategorie besteht aus verschiedenem Kartenmaterial. Nötig sind Karten zum
antiken Stadtbild, geographische Karten, eventuell vorhandene archäologische Karten zur
Analyse des Bauzustandes sowie aktuelle Karten.
PILGER IN ROM - Einleitung zum Kapitel Pilgerberichte und Pilgerführer
Aus dem reichen Fundus an verschiedenen Pilgerberichten und Pilgerführern aus den Jahrhunderten soll unter
der Rubrik Pilgerberichte eine kleine Auswahl zitiert werden. An diesen kurzen Ausschnitten aus verschiedenen
Epochen, unterschiedlichem Interesse und Anspruch tritt hervor, wie die Zeit und die Betrachtungsweise eines
identischen Raumes zu unterschiedlichen Blickwinkeln, Akzentuierungen und Beschreibungen führen kann.
Es ist zu hoffen, dass diese informativen und überraschenden Berichte einen Einblick in vergangene Zeiten
schaffen, aber auch die Augen des modernen Lesers in Bezug auf aktuelle Veröffentlichungen schärfen.
Kleine Auswahl an aktuelleren Reiseführern und Pilgerführern.
PILGER IN ROM - Anton Maria de Waal - Zur Person
Anton Maria de Waal wurde am 5. Mai 1837 als Sohn eines Kaufmannes und Fabrikanten in Emmerich am Niederrhein geboren.
Er wurde 1862 zum Priester geweiht, lehrte am bischöflichen Kolleg in Gaesdonck und ging 1868 nach Rom. Dort wurde er
1873 zum Rektor der Erzbruderschaft ernannt.
Als Rektor der Erzbruderschaft war er maßgeblich an der Reform der Statuten und der Gründung des Priester-Kollegs beteiligt.
Er förderte die Gründung der christlich-archäologischen und kirchengeschichtlichen Fachbibliothek.
Mit Studierenden des Priester-Kollegs trug er eine Sammlung christlicher Altertümer zusammen. Er gründete die Zeitschriften
"Römische Quartalsschrift", "Oriens Christianus" und das "Collegium Cultorum Martyrum".
De Waal widmete sich der Seelsorge und Caritas. Im besonderen galt seine Fürsorge deutschsprachigen Pilgern und
Wandergesellen, Dienstmädchen, Matrosen und deren Familien. Er gründete Heime und Pilgerstationen, welche er unter Leitung
deutscher Schwestern stellte.
1875 wurde De Waal päpstlicher Geheimkämmerer und 1900 Apostolischer Pronotar.
Anlässlich des goldenen Priesterjubiläums wurde ihm ein von Rodolfo Zaccagnini geschaffenes Denkmal in der Bruderschaftskirche errichtet.
De Waal starb am 23. Februar 1917 in Rom und wurde auf dem Campo Santo Teutonico beigesetzt.
Grabplatte von Anton Maria de Waal auf dem Campo Santo.
Quelle: pivat 2006
Der Rompilger - Wegweiser zu den wichtigsten Heiligthümern und Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt von Anton de Waal (1888) Seite 298 ff
Tagesplan für einen fünftägigen Besuch der ewigen Stadt.
Es ist zu beachten, dass mit Ausschluss der 7 Hauptkirchen alle übrigen von 12-3 1/2 geschlossen sind. Die vatikanischen Sammlungen sind Samstags und an allen Sonn- und
Feiertagen geschlossen und ebenso, wenn der Papst feierliche Funktionen im Vatikan vornimmt, wie Consistorien und heilige Messe in der Sixtina. Hiernach, sowie nach der Witterung,
und nach etwa einfallenden hohen Festen wird sich der Pilger in der Reihenfolge die notwendigen Umstellungen machen müssen. - Die Kaiserpaläste auf dem Palatin und das Museo Kircheriano können an Sonntagen unentgeltlich besucht werden. - Die permessi oder Erlaubnisscheine für die Kuppel und die Mosaikfabrik erhält man in der Straße beim deutschen Campo santo hinter den Colonaden, Nr. 8; die für die sixtinische Kapelle, die Loggien u.s.w. erfrage man bei der Schweizergarde am Haupttor des Vatikan nach dem Petersplatze (von 9 Uhr an) - Da die Kutscher für die Fahrten vor die Tore an keine Taxe gebunden sind, so handle man bei solchen Ausflügen vorher über den Preis für die Stunde. Für eine und für zwei Personen 2 Lire, wobei die Viertelstunde abgerechnet wird. Man erkundige sich, in welcher größeren Kirche das 40 Stundengebet (die Quarant'ore) stattfindet, um sie bei eintretender Dunkelheit im Glanze der vollen Beleuchtung zu besuchen.
1. Tag Morgens.
St. Peter (Kuppel; Campo santo dei Tedeschi, um die ganze Peterskirche herum, beim Posten der Schweizergarde links
durch den Torbogen (rechts die Gala-Carossen des Papstes) zum Eingange in die vatikanische Bibliothek, in die Galeria
dei candelabri und die Sala degli arazzi. (Kein permesso erforderlich.) Zurück auf den Petersplatz, durch
die Colonaden rechts nach St. Onofrio.
Petersplatz und Petersdom; aus: Der Rompilger - Wegweiser zu den wichtigsten Heiligthümern und
Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt von Anton de Waal (1888), Seite 34.
Nachmittags.
S. Cäcilia, S. Maria in Trastevere, S. Pietro in Montorio, Villa Corsini. (Sonnenuntergang!)
2. Tag Morgens.
Foro Trajano, San Clemente, S. Giovanni in Laterano, mit dem christlichen Museum in anstoßenden Palaste
und der heiligen Treppe (Scala santa) hinter demselben; zurück zum Colloseum, Forum, mamertinischen
Gefängnisse (carcere Mamertino) und zum Capitol hinauf nach Ara Celi.
Nachmittags.
Sankt Paul (Tramways von Piazza Montanara). Um den Kirchturm zu Fuss in einer halben Stunde nach Tre fontane.
(Manchmal ist bei St. Paul eine Droschke zu haben.) Muss man auf Tre fontane verzichten, so kehre man im Tramway
zurück und fahre mit dem Omnibus nach Piazza di Spagna; S. Andrea delle fratte, Trinità ai Monti, Pincio; S. Maria
del Popolo.
3. Tag Morgens.
S. Pietro in Vincoli, S. Prudenziana, (nur sehr früh offen), S. Maria Maggiore, S. Prassede, Sankt Alfonso);
S. Maria degli Angeli, (S. Maria della Vittoria, S. Susanna, S. Bernardo), S. Andrea al Quirinale, mit Zimmer
des hl. Stanislaus Kostka (Palast des Quirinal; Palazzo di Venezia.) Museo Kircheriano.
S. Maria Maggiore; aus: Der Rompilger - Wegweiser zu den wichtigsten Heiligthümern und
Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt von Anton de Waal (1888), Seite 78.
Nachmittags.
Katakomben von San Calisto vor Porta San Sebastiano. (Man handle vorher mit dem Kutscher wegen des Preises für die
Stunde. - Wegen der Führung wende man sich an die Geistlichen im deutschen Campo santo und bitte,
sich ihnen bei einem Besuche der Katakomben anschließen zu dürfen. Sollten die Herren verhindert sein,
so findet man bei San Callisto auch einen deutsch sprechenden Trappisten-Bruder, der sich hinlänglich
auskennt. Man nehme kleine Wachskerzen (nicht Stearinkerzen) mit.)
4. Tag Morgens.
S. Ignazio mit Zimmer des hl. Alysius, Vatikan (bei hellem Wetter zu Besuchen; um 9 Uhr geöffnet).
Nachmittags.
Kaiserpaläste auf dem Palatin (bei klarem Himmel). Man verlasse sie wieder auf der Seite des Forum's,
durch die Bögen des Titus und Constantin nach S. Giovanni e Paolo; S. Stefano rotondo; oder man kehre
nach dem Eingang zurück und besuche den Aventin: S. Sabina, S. Alessio.
5. Tag Morgens.
Il Gesú, Zimmer des hl. Ignatius; S. Maria sopra Minerva; Pantheon; Navonaplatz (S. Agnese);
S. Agostino; (S. Apollinare); S. Maria dell' Anima; Chiesa nuova.
Nachmittags.
(Wo die Via del Quirinale in die Via Nazionale mündet, unweit der Piazza di Venezia, fährt
ein Omnibus durch die Porta Pia nach:) S. Agnese fouri le mura; S. Constanza. (Zurück durch das
Tor; hinter dem Riesenpalast des Ministerio delle finanze, dem Mittelbau gegenüber, führt eine
gerade Straße nach Porta San Lorenzo): San Lorenzo fuori le mura; nebenan Eingang zum Gottesacker.
San Agnes fuori le mura; aus: Der Rompilger - Wegweiser zu den wichtigsten Heiligthümern und Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt von Anton de Waal (1888), Seite 223.
Einband von "Der Rompilger - Wegweiser zu den wichtigsten Heiligthümern und Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt von Anton de Waal (1888)"
PILGER IN ROM - Oesterreichischer Pilgerzug nach Rom 1888 von Dr. Carl Freiherrn von Tautphoeus Seite 259 ff
Am nächsten Tage, den 10. April, kam der Pilgerzug in Rom an und wurde von mehreren Mitgliedern des St. Petercirkels empfangen; von denselben verdienen vor allen die Herren Graf Julius Masainini und Graf Casini den allgemeinen Dank. In bereit gehaltenen Wägen begaben sich die Pilger nach St. Johann im Lateran, wo 222 derselben gratis beherbergt, während die Uebrigen in Privathäusern untergebracht wurden. Dank der Fürsorge der obengenannten Herrn Grafen Masainini und Casini wurden die Pilger alle anständig logiert; fünf arme Pilger erhielten durch selbe Herren gratis die Kost. Die übrigen Pilger verköstigten sich in den verschiedenen Wirtshäusern Roms, wo sie meist billig und gut bedient wurden.
Im Vestibul des Lataranpalastes ward ein Buffet improvisiert, wo die Pilger frühstückten und zu Nacht essen konnten.
Am folgenden Tage besuchten die Pilger gruppenweise die Heiligtümer und Sehenswürdigkeiten der Heiligen Stadt, was Sie auch an den übrigen Tagen fortsetzten. Die Meisten derselben hatten einen kleinen Führer, welcher vom Präsidenten des Pilgerzuges speziell für diese Gelegenheit herausgegeben worden war.
Hauptfacade der Basilika von St. Johann im Lateran; aus: Oesterreichischer Pilgerzug nach Rom 1888 von Dr. Carl Freiherrn von Tautphoeus, Seite 71.
Am 12. April wohnten alle Pilger der heiligen Messe in St. Peter bei, welche vom Heiligen Vater celebriert wurde, im Vereine mit den &uum;brigen österreichischen Pilgern. Unmöglich ist es, die Eindr&uum;cke zu schildern, die sich Aller bei dieser feierlichen Gelegenheit bemächtigten.
Am darauffolgenden Sonntage, den 15. April, empfingen alle Pilger in der St. Peterskirche die heilige General-Communion, verehrten die heiligen Reliquien, die an diesem Tage ausnahmsweise gezeigt wurden. Am Abend des selben Tages versammelten sie sich in der Kirche S. Maria dell' Anima zu einer Generalversammlung, wobei der hochwürdige Präsident Paul Deperis eine herrliche Rede in italienischer Sprache hielt.
Lateranpalast mit dem größten Obelisken Roms; aus: Oesterreichischer Pilgerzug nach Rom 1888 von Dr. Carl Freiherrn von Tautphoeus, Seite 73.
Am 16. April begaben sich alle, mit dem Zeichen des österreichischen Pilgerzuges auf der Brust, nach dem Vatikan, um zur Audienz des Heiligen Vaters zugelassen zu werden. Der Präses und der Vice-Präses des Pilgerzuges aus Istrien und Triest wurden zum Fußkusse zugelassen und durften auch dem Heiligen Vater die rechte Hand k&uum;ssen, wobei sie durch liebe Worte seitens seiner Heiligkeit ausgezeichnet und beglückt wurden. Bei dieser Gelegenheit übergab der Vice-Präses, Ritter von Alber, dem Papste eine Adresse der Katholiken der Stadt Triest, welche mit 17000 Unterschriften bedeckt war; dieselbe wurde vom Heiligen Vater gern angenommen und lieferte zugleich den glänzenden Beweis, das in Triest tausende und tausende von Herzen leben, welche die Kirche und den Papst lieben, obwohl die Handlungen der gesetzlichen Repräsentanzen der Stadt dies nicht zeigen.
Den 19. April reisten die Pilger mit dem Zuge um 10.35 vormittags nach Assisi ab, wo sie mit schwerer Mühe Unterkunft fanden, da zu selben Zeit sehr viele Pilger dort waren. ...
Pantheon S. Maria Rotonda; aus: Oesterreichischer Pilgerzug nach Rom 1888 von Dr. Carl Freiherrn von Tautphoeus, Seite 222.
Einband von "Oesterreichischer Pilgerzug nach Rom 1888 von Dr. Carl Freiherrn von Tautphoeus"
PILGER IN ROM - ROM - Amtlicher Reiseführer im Auftrage Seiner Eminenz des hochwst. Herrn Kardinals Dr. Theodor Innitzer
Erzbishofs von Wien, verfaßt von Msgr. Prof. Dr. Karl Weczerzik-Planheim Geheimer Kämmerer Sr. Heiligkeit
Erzbischöflicher Konsistorialrat Herausgegeben und verlegt vom Offiziellen katholischen Pilgerfahrtenkomitee
Österreich/Wien Seite 38
Die Zeiteinteilung in Rom hängt von der Dauer des Aufenthaltes ab. Wer nur drei Tage in Rom bleiben kann,
besuche die sieben Hauptkirchen, die vatikanischen Sammlungen, das Capitol, Forum, Palatin und Coloseum,
die Kirche Il Gesù und Sant´ Ignatio, das Pantheon, Santa Maria in Trastevere und Santa Cecilia und steige
zum Janiculus und Pincio empor oder besuche die Kalixtuskatakombe. Wer eine Woche den Gnaden- und Kunstschätzen
Roms widmen kann, der trachte möglichst viel von dem zu sehen, was in diesem Führer steht.
Einband von "ROM - Amtlicher Reiseführer von Msgr. Prof. Dr. Karl Weczerzik-Planheim 1934"
CHRISTLICHES ROM - VATIKAN - Einleitung zum Kapitel Vatikan
Errichtet auf dem Platz, an dem der Apostel Petrus das Martyrium erlitt und begraben sein soll, bildet der Vatikan
das geistige Zentrum der katholischen Welt. Die große Basilika ist Ziel eines jeden Pilgers und Sitz des Bischof
von Rom, dem Papst. In der Vatikan-Stadt finden sich ebenso der päpstliche Palast, die Vatikanischen Museen, die
Sixtinische Kapelle, das Castell Sant`Angelo und die Vatikanischen Gärten. Durch die Lateranverträge erlangte der
Vatikan 1929 den Status eines souveränen Staates.
Karte des Vatikanpalastes aus einem Baedeker Reiseführer vor 1900.
Dieser kurze Beitrag wird in Folge wesentlich erweitert und mit Bildern versehen.
Der ager vaticanus und die kaiserzeitliche Petrusmemoria
Das Gelände, auf welchem sich die wohl bekannteste Kirche der katholischen Christenheit erhebt, lag ursprünglich
außerhalb der aurelianischen Mauer und gehörte nicht zum Gebiet der Stadt Rom. Die Bezeichnung ager vaticanus
erhielt der Hügel bereits in republikanischer Zeit. Das heutige Gebiet des Vatikans umfasst jedoch nur einen
kleinen Teil dieser Fläche, welche sich am rechten Tiberufer vom Monte Mario bis zum Gianicolo ausdehnte und
dabei den mons vaticanus (Vatikanhügel), die vallis vaticana (Vatikantal) und den campus vaticanus (Vatikanfeld)
umschloss. Da es für Wohnsiedlungen zu abgeschieden lag, wurde es als Begräbnisstätte genutzt. In der Kaiserzeit
hingegen entwickelte sich das Areal zu einem privilegierten Wohnbereich mit prächtigen Villen, von denen einige
in kaiserlichen Besitz waren. Kaiser Caligula (37-41) ließ hier im Garten des mütterlichen Anwesens einen Zirkus
für Kämpfe zwischen Sklaven und Raubtieren anlegen, der sich südlich der heutigen Mittelachse von St. Peter befunden
hat und bei dessen Bau einige der heidnischen Gräber weichen mussten. Auf seiner Spina, der Wendemarke für Wagenrennen,
stand bis 1586 der Obelisk, der sich jetzt auf dem Petersplatz erhebt. In den Jahren um 64 fanden in diesem Zirkus
die Christenverfolgungen unter Kaiser Nero statt, zu dessen Opfern die Apostel Petrus und Paulus zählen sollen.
Das Martyrium des Petrus an diesem Ort - der Legende nach wurde er mit dem Kopf nach unten gerichtet gekreuzigt -
liegt zwischen den Jahren 64 und 67. Nirgends eindeutig belegt, soll er in einer Nekropole nahe des Circus Neronis
in einem einfachen Erdgrab bestattet worden sein.
In den folgenden Jahren wurde der Zirkus dem Verfall preisgegeben und schließlich beseitigt. Im Zuge des Abrisses
wurde die Fläche frei und auch dort entstand eine heidnische Nekropole.
Grabungen der Jahre 1940-49 brachten die Erkenntnis, das die christliche Gemeinde Roms im 2. Jahrhundert an
eben jener Stelle, wo sich heute der eindrucksvolle Baldachin Gian Lorenzo Berninis über dem Papstaltar inmitten
des Petersdoms erhebt, dass Grab des Apostelfürsten annahm.
Dieser Grabbezirk bestand zunächst aus einer Reihe von ärmlichen Bodengräbern, welche mit Ziegeln abgedeckt wurden
und keinerlei Grabbauten und Inschriften besaßen. Im Laufe des 2. Jahrhunderts änderte sich die Bebauung jedoch
und es wurden zahlreiche aufwändig gestaltete Grabbauten errichtet. Um das einfache Apostelgrab nicht in
Vergessenheit geraten zu lassen, brachten die Christen in der Mitte des 2. Jahrhunderts an einer Stützmauer, der
sogenannten Roten Mauer, eine mit kleinen Giebel und Säulchen geschmückte Nische an - über dem Grab wurde eine
Memoria errichtet.
Während der Grabungen wurden zwei Hinweise entdeckt, welche darauf schließen lassen, dass die frühen Christen an
dieser Stelle tatsächlich das Grab des Petrus wähnten. Zum einen fand man im mit Nischen und Statuen aus Stuck
geschmücktem Grab der Valerier eine vieldiskutierte, heute fast verschwundene Inschrift: Petrus roga Iesus Christus
[sic] pro sanc(tis) hom(ini)b(us) chrestian(is) [ad] corpus suum sepultis. - Petrus, bitte Jesus Christus für die
frommen Christen, die neben seinem Leib bestattet sind. Diese Inschrift wird verschiedentlich in das Ende des 3.
Jahrhundert bzw. an den Anfang des 4. Jahrhundert datiert. Und zum anderen wurde auf der rückwärtigen Roten Mauer
der Memoria das fragmentarische griechische Graffiti ¨PETR¨ gefunden, woraus Gelehrte schlossen, das der ursprüngliche
Text ¨Petrus ist/liegt hier¨ lautete . Diese Annahme ist jedoch nicht unumstritten, wobei sich auch hier
keine sichere Aussage treffen lässt.
Ob Petrus in dieser Nekropole seine letzte Ruhe fand, wird nicht mit abschließender Sicherheit geklärt werden
können und ist schlussendlich eine Frage des je eigenen Glaubens. Und dennoch bildete die Annahme der frühen
Gemeinde die Grundlage dafür, dass sich eine nun schon fast zweitausend Jahre andauernde kontinuierliche Tradition
der Verehrung dieses Ortes entwickeln und bewahren konnte.
CHRISTLICHES ROM - VATIKAN - Die konstantinische und mittelalterliche Basilika - Alt San Pietro
So bewog der Glauben an die Verehrungswürdigkeit der, wenngleich im 3. Jahrhundert durch Restaurierung und
Dekoration ausgestalteten, Memoria, Kaiser Konstantin in der Zeit um 320 den Bau der ersten Peterskirche zu
initiieren, auch wenn es dabei vielen Schwierigkeiten entgegenzutreten galt.
Das größte Problem lag darin, den ungünstigen Baugrund so umzugestalten, dass die Basilika sicheren Halt bekam.
Denn das Gelände, auf dem sie errichtet werden sollte, neigte sich in zwei Richtungen. Um einen ebene Fläche
zu erhalten, wurde eine Plattform aufgeschüttet, wobei als Niveau und Orientierungspunkt jener die Memoria
über dem vermuteten Petrusgrab diente. Zuerst errichtete man südlich der Mausoleen der Nekropole drei
parallel verlaufende Grundmauern, welche als Fundamente der Außenmauern der zukünftigen Basilika und der die
Seitenschiffe trennenden Säulenreihen dienten. Die südliche Fundamentmauer muss laut Berechnungen etwa 10m hoch
gewesen sein. Zugleich wurde auch der Südosthang des vatikanischen Hügels abgetragen, um die Fläche der Plattform
zu vergrößern. Rund 40.000 m³ Erde mussten beseitigt werden - diese wurde zur Verfüllung der Räume zwischen den
südlichen Fundamentmauern genutzt. Dabei wurden auch Abschnitte der Nekropole, die unter dem vorgesehenen Bodenniveau
lagen, zugeschüttet - diese Tatsache ist Beweis dafür, dass das Bauvorhaben vom Kaiser persönlich verfügt wurde, da
Gräber nach Römischen Recht sakrosankt waren und nur Konstantin in seiner Funktion als pontifex maximus einen solchen
Schritt anordnen konnte.
Nach der Zuschüttung und Auffüllung ragte nur noch die Memoria über das Niveau der Plattform hinaus und wurde
so in den Kirchenbau einbezogen. Um sie zu stabilisieren wurde sie an drei Seiten durch marmorverkleidetes Mauerwerk
ummantelt, eine sogenannte Aedicula entstand. An der Vorderseite, zum Kirchenschiff hin, gab es eine Öffnung, durch
die die Memoria des 2. Jahrhunderts zu sehen blieb.
Die Grabungen ergaben weiterhin, dass sich die Aedicula an der Apsissehne zwischen vier im Quadrat angeordneten
Säulen befand, die durch Schrankenplatten verbunden waren. Die Säulen trugen einen Baldachin. Zwei weitere
Säulen, die einen Architrav trugen, schlossen das Areal zur Apsis hin ab. Diese genaue Vorstellung vom Aussehen und
Aufbau der konstantinischen Petrusmemoria ist uns überliefert durch eine Darstellung auf einem Elfenbeinkästchen des
4. Jahrhunderts, welches in Samagher, Istrien 1905 gefunden wurde. Auf seinem Frontrelief ist das Presbyterium von Alt
St. Peter abgebildet.
Der Standort des wohl beweglichen Altars ist heute nur noch zu vermuten: er befand sich vor der Memoria im Längsschiff.
Um dem Gedächtniskult des Apostels einen würdigen Rahmen zu geben, wurde eine Basilika gewaltigen Ausmaßes gebaut.
Ihre Länge betrug 119m, die Breite 64m. Das der Apsis vorgelagerte Querhaus war 90m lang. Vom Bautyp her war die
Kirche eine fünfschiffige Basilika mit einem großen Mittelschiff und je zwei Seitenschiffen. Bis zu diesem Zeitpunkt
einzigartig war das Querhaus, in dessen Zentrum sich die Aedicula befand. Abgeschlossen wurde es an den Schmalseiten
von Exedren. Hinter dem Querhaus befand sich die Apsis. Das Innere der Basilika war reich mit Mosaik- und
Marmorarbeiten geschmückt. Ihr Bau soll um das Jahr 329 beendet gewesen sein.
Dennoch war schon diese erste Kirche ständigen Veränderungen in Form von Um- und Ausbau unterworfen.
Papst Symmachus (498-514) ließ ihr eine vierseitige Portikus vorblenden, welche 56m lang und 62m breit war.
Unter Gregor dem Großen (590-604) kam es zu wichtigen baulichen Veränderungen im Bereich der Apsis. Der Altar
sollte in unmittelbare Nähe zur Memoria gebracht werden. Da man diese aber nicht beeinträchtigen wollte, wurde
der Fußboden der Apsis um 1,45m erhöht, so dass sie von allen Seiten bis auf die Front von einem Podium
eingeschlossen wurde (Abb. 8 und 9).
Damit jedoch weiterhin der Zugang zur konstantinischen Aedicula erhalten blieb, wurde an der Innenwand der Apsis,
unter dem höhergelegten Fußboden, ein Gang geschaffen. Dieser wurde noch tiefer als das konstantinische Bodenniveau
gelegt und man stieg über zwei Treppen an der Querschiffmauer in ihn hinab. Am Scheitelpunkt der Apsis zweigte ein
Stichkorridor ab, welcher zur Aedicula führte.
Im Zuge dieses Umbaus wurden sowohl der Baldachin als auch die Schrankenanlage entfernt und die sechs Säulen
in einer Reihe vor der erhöhten Apsis aufgestellt. Papst Gregor II. (731-741) ließ vor diese Säulen nochmals
sechs ähnliche aufstellen, welche mit Chorschranken verbunden waren. Von diesen zwölf Säulen befinden sich
heute noch elf in St. Peter.
Der von Gregor I. initiierte Umbau des Presbyteriums zu einer sogenannten Ringkrypta mit erhöhter Apsis hat
in der Folgezeit viele Nachahmungen gefunden, beispielsweise in den Kirchen S. Pancratius, S. Valentinan und
S. Marco. Aber auch außerhalb Roms, in Farfa und Spoleto, konnten Ringkrypten nachgewiesen werden.
Im wesentlichen behielt die Basilika während des Mittelalters ihre Form - nur 1123 ließ Papst Calixtus
einen neuen Altar errichten, indem er den gregorianischen Altar ummanteln ließ.